Radbericht Mödling 2015

Auch im vergangenen Jahr hat sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt: Radfahren als eine Form der Mobilität wird in unserer Stadt immer wichtiger. Das sieht man/frau mit freiem Auge: der Anteil der RadfahrerInnen wird größer – und zwar zu jeder Jahreszeit.

Das ist gut so: Radfahren entlastet die Umwelt in vielfältiger Weise, trägt zu einem sozial verträglicheren Verkehrsaufkommen in der Stadt bei und leistet zudem auch einen Beitrag zur Gesundheit. Und nicht zuletzt musste noch nie jemand für sein Fahrrad einen Parkplatz suchen…

Die Verkehrspolitik der Stadt kann und muss die Rahmenbedin-gungen schaffen, das Radfahren sicherer und attraktiver zu machen. In diesem Sinn konnten auch 2015 einige Vorhaben umgesetzt werden.

Die Radsaison 2015 begann am 10. April wie gewohnt mit dem Radopening am Schrannenplatz: Auch wenn im Winter immer mehr RadfahrerInnen auf den Straßen unterwegs sind, beginnt das Jahr für das Radfahren so wirklich erst mit dem Frühjahr.

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Die Verantwortlichen der Stadt setzen mit dem jährlichen Radopening ein symbolisches, aber deutlich sichtbares Startsignal in die Radsaison und unterstreichen die Bedeutung des Radfahrens für die Verkehrspolitik der Stadt Mödling. Neben den VertreterInnen des offiziellen Mödlings waren auch einige der lokalen Radhändler, die Energie- und Umweltagentur des Landes und die Radlobby mit Informationsständen vertreten.

Am Tag des Radopenings wurden auch die 10 nextbike-Verleihstationen in Mödling für die neue Saison mit Rädern versorgt.

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2015 war aber auch das Jahr der Gemeinderatswahl, die im Jänner über die Bühne ging. Eine Wahl in das Stadtparlament bringt immer für eine gewisse Zeit Stillstand in die Projekte, weil im Zug einer Wahl die Karten neu gemischt werden, Funktionen, aber auch Arbeitsschwerpunkte auszuhandeln sind.

Im Regierungsübereinkommen zwischen der Mödlinger ÖVP und den Mödlinger GRÜNEN wurden einige, wesentliche Projekte für die nächsten Jahre aufgenommen, die das Radfahren in Mödling noch attraktiver machen werden: u.a. wurden die Erstellung eines Radkonzepts vereinbart, das die Potenziale und Schwächen im Strassenraum aus Sicht des Radfahrens analysieren wird;

400 zusätzliche, qualitätsvolle Abstellplätze im Bereich des Bahnhofs; die Umsetzung einer attraktiven, sicheren und komfortablen Radroute von der HTL / dem GZS-Gelände zum Bahnhof; ein Radweg entlang der Südbahn vom Bahnhof bis zur Viaduktstraße (Verbindung nach Guntramsdorf); Mehrzweckstreifen entlang der Gabrielerstraße (zumindest bis zur Sr.-Maria-Restituta-Gasse) und die Untersuchung einer Querung der Südbahn nördlich der Bahnbrücke vereinbart.

Eines der Ziele der neuen Stadtregierung konnte schon 2015 umgesetzt werden: eine Radverbindung entlang der Enzersdorferstraße zwischen dem Freiheitsplatz und der Lerchengasse. Die Verbindung von der Fuzo in Richtung Ma. Enzersdorf war bisher in diesem Abschnitt ein echtes Nadelöhr: der dicht (von PKWs) befahrene und zudem enge Abschnitt stellte eine echte Lücke im Netz der Radverbindungen dar, denn in der Lerchengasse und erst recht über die Spongl-Gasse und die Gschmeidlerpromenade ist eine gute Verbindung mit wenig / gar keinem PKW-Verkehr gegeben. Die nun geschaffenen Mehrzweckstreifen bieten den Radfahrenden mehr Raum und Sicherheit.

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(Es war ein heikles Vorhaben. Dank für die Lösung gebührt auch unserem Verkehrsplaner, Dipl.-Ing. Michael Skorics vom Büro Rosinak in Wien).

Auch, wenn das Jahr 2015 ein Jahr der Planungen war, konnten dennoch einige – weitere – Maßnahmen für den Radverkehr umgesetzt werden: Gegen Jahresende wurde die Verbindung nach Wr. Neudorf in Verlängerung der Südtiroler Gasse in Richtung zum Neudorfer Anningerpark asphaltiert, nachdem die Nachbargemeinde den Radweg auf ihrer Seite bis zur Mödlinger Stadtgrenze errichtet hatte. Durch diese interkommunale Verbindung ist nun eine komfortable und direkte Verbindung von Mödling etwa zur Station Griesfeld der Badner Bahn gegeben.

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vorher. . .

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nachher!

Ebenfalls in den letzten Tagen des vergangenen Jahres wurde im Rahmen einer Verkehrsverhandlung die Öffnung der Einbahn Jasomirgottgasse für RadfahrerInnen (Fahren gegen die Einbahn) erreicht: eine Alternative zur Badstraße, die mit dem Rad sehr unangenehm zu fahren ist.

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Auch heuer stand das „street event“ am 20. September (vulgo “Autofreier Tag”) im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wieder ganz im Zeichen der nicht-motorisierten Fortbewegung. Neben vielen Information, auch über Vorhaben der Stadt im Bereich des Verkehrs, Ständen der Radhändler, Radreparatur, Animation für Kinder mit originellen Fortbewegungsgeräten, einer Stadtrundfahrt mit dem FAXI, Musik mit der Beethoven-Jugend-Bigband, einer fairen Modeschau des Weltladens und Bioschmankerln war gab es diesmal – neu – den „Längsten Frühstückstisch der Stadt“.

7 gastronomische Betriebe boten eine Vielfalt an Frühstücksvarianten an, die man/frau an einer mehr als 250m langen Tafel genießen konnte. Der Zuspruch war enorm! Die Hauptstraße ohne PKW-Verkehr bot also diesmal auch Platz für echte Schmankerln.

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Ein Ausdruck des rapid steigenden Interesses am Radfahren in der Stadt ist die Nutzung des Radverleihsystems nextbike: Im Jahr 2015 wurden in Mödling bei den 10 Verleihstellen 2.644 mal Räder ausgeliehen: das insgesamt ein Zuwachs von 8%! Alleine die beiden Verleihstellen am Bahnhof wurden mehr als 1.300 mal genutzt.

Mödling ist hinsichtlich der nextbike-Leihräder hinter Krems und St. Pölten die Stadt mit der stärksten Nutzung. Auch diese Zahlen zeigen, dass das Fahrrad in Mödling immer stärker als innerstädtisches Verkehrsmittel gesehen und nachgefragt wird.

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Wir werden uns überlegen, in Zukunft Leihräder gegebenfalls auch den Winter über anzubieten und nicht nur in der wärmeren Jahreszeit, denn erstens werden die Winter wärmer und zweitens fahren immer mehr Menschen in unserer Stadt auch im Winter mit dem Rad.

Das vergangene Jahr war ein Jahr, in dem Weichen gestellt wurden und Planungen begonnen wurden. In der Zukunft wird es darum gehen, die Pläne umzusetzen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass noch mehr MödlingerInnen in der Stadt mit dem Rad mobil sind.

Hier geht es zum RADBERICHT 2014